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Berufsanfänger in einer größeren Kanzlei – Interview mit Leon Bogus Fröhlich – Teil 2

Leon Bogus Fröhlich ist Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter und arbeitet seit seiner Ausbildung in einer größeren Kanzlei. Heute berichtet er, wie sich das Miteinander im Team gestaltet, welche Erfahrungen ihm im Rückblick besonders wichtig sind und welche Eigenschaften für den Beruf entscheidend sind. Im zweiten Teil des Interviews spricht er zudem über Digitalisierung, Zukunftsperspektiven und darüber, was den Beruf im Vergleich zu anderen Büroberufen einzigartig macht.

Wie würden Sie das Miteinander im Team beschreiben – besonders zwischen Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten, Anwälten und Notaren?

Das Miteinander im Team ist bei uns sehr angenehm und auf Augenhöhe. Wir verstehen uns sowohl privat als auch beruflich gut, und die fachliche Meinung jedes Einzelnen wird geschätzt. Es gibt keine Zusammenarbeit von oben herab, sondern ein respektvolles Miteinander zwischen Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten, Anwälten und Notaren.

Lies auch den ersten Teil des Interviews mit Leon Bogus-Fröhlich über seine Anfänge in einer größeren Kanzlei!

Wenn Sie auf Ihre Anfangszeit zurückblicken: Was hätten Sie gerne früher gewusst?

Rückblickend hätte ich gerne früher gewusst, wie interessant der Beruf ist und wie vielseitig die Aufgaben sind. Wer den Beruf nicht kennt, hat oft kein klares Bild davon, was man eigentlich macht und welche Möglichkeiten schon während der Ausbildung bestehen. Mit diesem Wissen hätte ich mich wahrscheinlich auch ohne den Tipp meiner Schwester für diesen Weg entschieden.

Welche Tipps würden Sie jungen Menschen geben, die überlegen, diesen Beruf zu ergreifen – speziell in einer größeren Kanzlei?

Mein wichtigster Tipp ist: offen sein. Am Anfang wirkt vieles ungewohnt, weil der Kanzleialltag mit der Schule kaum zu vergleichen ist. Wer neugierig ist und sich auf die Menschen und Aufgaben einlässt, findet sich schnell zurecht und entdeckt, wie spannend die Arbeit sein kann.

Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie auf Ihre Entwicklung seit Ausbildungsbeginn zurückblicken?

Besonders stolz bin ich darauf, wie sehr ich mich fachlich weiterentwickelt habe Am Anfang musste ich vieles Schritt für Schritt lernen und verstehen. Mittlerweile kann ich Schriftsätze im Detail nachvollziehen, Unterlagen eigenständig vorbereiten und die Anwälte und Notare gezielt unterstützen. Das ist ein gutes Gefühl und zeigt mir, wie viel man in diesem Beruf wachsen kann.

Welche Schulfächer oder Interessen haben Ihnen im Beruf besonders geholfen?

Für den Beruf sind vor allem Deutsch und Mathematik hilfreich. Deutsch unterstützt beim sicheren Umgang mit Sprache, während Mathematik besonders das logische Denken fördert, das im Arbeitsalltag oft benötigt wird.

Gab es Aufgaben, bei denen Sie anfangs unsicher waren – und wie sind Sie damit umgegangen?

Zu Beginn waren viele Aufgaben neu und ungewohnt. Mit zunehmender Erfahrung und regelmäßigem Feedback von Kollegen sowie von Anwälten und Notaren wuchs jedoch die Sicherheit, und die Abläufe wurden schnell zur Routine.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders – und was ist manchmal anstrengend?

Besonders gefällt mir die Mischung aus fachlicher Arbeit und organisatorischen Aufgaben. Ich kann eigenständig arbeiten, mein Wissen einbringen und sehe direkt, dass meine Arbeit wichtig für die Kanzlei ist. Anstrengend kann es werden, wenn viel gleichzeitig anfällt, aber mit Erfahrung und einer guten Struktur lässt sich das gut bewältigen.

Welche drei Eigenschaften sollte man mitbringen, um in diesem Beruf gut klarzukommen?

Verantwortungsbewusstsein, Lernbereitschaft und Interesse an juristischen Themen. Wer diese Eigenschaften mitbringt, hat sehr gute Chancen, sich schnell zurechtzufinden und Spaß an der Arbeit zu haben.

Können Sie sich vorstellen, diesen Beruf auch in 10 oder 20 Jahren noch zu machen? Warum?

Ja, absolut. Der Beruf bleibt spannend, weil man immer wieder neue Aufgaben übernimmt und sich fachlich weiterentwickeln kann. Auch nach vielen Jahren gibt es Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen und sich auf neue Themen zu spezialisieren, gerade in einer größeren Kanzlei.

Was unterscheidet Ihren Beruf von anderen typischen Büroberufen?

Der Beruf bietet mehr fachliche Tiefe und ermöglicht eigenständiges Arbeiten. Neben klassischen Büroaufgaben gehören je nach Einsatzbereich auch juristische Tätigkeiten dazu, was den Arbeitsalltag abwechslungsreicher macht.

Hier erfährst du mehr über die Rolle der Notare bei der Sicherung von Vertrauen und Gerechtigkeit.

Wie digital ist Ihre Arbeit inzwischen – und was hat sich durch neue Technik verändert?

Heute läuft meine Arbeit fast komplett digital. Papierakten gehören der Vergangenheit an, ich arbeite nur noch mit elektronischen Akten. Auch die gesamte Korrespondenz erfolgt digital. Viele Schreiben werden inzwischen von Anwälten oder Notaren per Spracherkennung diktiert. Für uns Mitarbeiter entfällt dadurch das Tippen. Wir lesen die Dokumente nur noch und ergänzen gegebenenfalls einzelne Punkte. Das spart Zeit und ermöglicht es, sich neben organisatorischen Aufgaben stärker auf fachliche Themen zu konzentrieren.

Wie sicher ist dieser Beruf aus Ihrer Sicht – gerade mit Blick auf die Zukunft?

Sehr sicher, denn der Beruf entwickelt sich stetig weiter und bleibt vielseitig. Durch die Digitalisierung fallen zwar manche Routineaufgaben weg, gleichzeitig entstehen aber neue fachliche Möglichkeiten. Wer Lust hat, Verantwortung zu übernehmen und dazuzulernen, hat langfristig hervorragende Perspektiven.