Wir haben uns mit dem Notar Dr. Frank Tykwer unterhalten, um Einblicke in seinen Beruf und die von ihm betriebene Akademie für Notarfachwirte zu erhalten.
Wieso entschieden Sie sich für den Beruf des Notars?
Während meines Studiums hat mich ein Professor so sehr für das Erbrecht begeistert, dass daraus ein Berufswunsch entstand.
Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Das Schönste ist, dass man als Notar den Menschen helfen kann. Die Mandanten haben genaue Vorstellungen, was sie möchten. Mich freut es, wenn ich sie dabei unterstützen kann, diese zu erfüllen. Zudem finde ich es gut, dass ich als Notar der Neutralität verpflichtet bin und es daher mein Ziel ist, immer das Beste für alle Beteiligten zu erreichen.
Gibt es etwas, dass Sie jungen Menschen mitteilen möchten?
Dem Vorurteil, dass ein Notar nur Testamente vorliest, möchte ich entgegentreten. Bei mir zum Beispiel entfallen 2/3 der Arbeitszeit auf kreative Arbeit wie der Entwurf von Urkunden.
Zudem möchte ich erwähnen, dass es sich bei dem Beruf des Notars um einen krisensicheren Beruf mit einem finanziell ebenso gesicherten Auskommen handelt, der auch in Zukunft Bestand haben wird. Ein Notar ist ein Verbraucherschützer par excellence und kann durch keine Technik ersetzt werden.
Sie betreiben die Akademie für Notarfachwirte. Können Sie beschreiben, was das Ziel dieser Akademie ist?
Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte sowie Quereinsteiger, die nachweislich mindestens sechs Jahre in einem Notariat gearbeitet haben, können bei der Akademie eine Weiterbildung zum Notarfachwirt machen. Außerdem werden Online-Fortbildungen zum Notarassistenten sowie ein Crash-Kurs Notariat angeboten. Letzterer richtet sich beispielsweise an ausgebildete Verwaltungsfachangestellte und vermittelt die erforderlichen Grundkenntnisse für eine Tätigkeit in einem Notariat.
Was raten Sie jungen Menschen, die den Beruf des Notars anstreben?
Wer schon früh mit dem Gedanken spielt, Notar zu werden, sollte wenn möglich eine Universität wählen, die bereits im rechtswissenschaftlichen Studium notarielle Schwerpunkte anbietet.
Welche Stärken und Fähigkeiten sind für den Beruf des Notars von Vorteil?
Notare brauchen als Freiberufler die Fähigkeit zum unternehmerischen Denken. Neben einer guten Mitarbeiterführung sollte man auch eine IT-Affinität haben. Außerdem sind rhetorische Fähigkeiten verlangt und im urbanen Raum kann auch Wirtschaftsenglisch eine sinnvolle Kompetenz sein.
Wie die Zukunftsaussichten für die Berufe in einem Notariat aussehen, erfährst du hier!