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Wir sind Streitvermeider – Interview mit Notarfachwirtin Lisa Schlopsnies

Notarfachwirtin Lisa Schlopsnies
Lisa Schlopsnies (rechts im Bild) berichtet über ihre Arbeit als Notarfachwirtin.

Hinter jedem Notar steht ein Team aus Angestellten, die den Notar unterstützen und ihm wichtige Aufgaben abnehmen. Dazu zählen Notarfachwirte. Um mehr über diesen Beruf und die Zugangsvoraussetzungen zu erfahren, haben wir ein Interview mit der Notarfachwirtin Lisa Schlopsnies geführt.

Was hat Sie dazu bewegt, in einem Notariat zu arbeiten?

Ich habe eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten gemacht, weil mich allgemein das Rechtswesen interessiert. Bereits während der Ausbildung habe ich gemerkt, dass ich den notariellen Bereich interessanter finde und wurde von meiner Ausbildungskanzlei dann auch in diesem Bereich stärker gefördert. Nach Abschluss meiner Ausbildung habe ich mich komplett auf den notariellen Bereich konzentriert.

Was genau ist so spannend?

Im Notariat konnte ich selbstständig arbeiten und viele verschiedene Tätigkeiten ausüben. Zum Beispiel durfte ich von Anfang an Entwürfe zu Vorsorgevollmachten oder Testamenten erstellen und bei Gesprächen mit den Beteiligten dabei sein.

Mittlerweile sind Sie als Notarfachwirtin tätig. Was sind die Voraussetzungen, um diesen Beruf ausüben zu können?

Zunächst benötigt man eine abgeschlossene Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten. Danach muss man für mindestens zwei Jahre in dem Beruf der Notarfachangestellten arbeiten. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann man eine Weiterbildung beginnen und nach ca. zwei Jahren die Abschlussprüfung zur Notarfachwirtin absolvieren.

Hat sich diese Weiterbildung gelohnt?

Auf jeden Fall! Die Weiterbildung hat mir dabei geholfen, mein Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Zunächst lernt man in der Ausbildung, wie man Verträge entwirft. Warum diese Verträge bestimmte Elemente enthalten müssen, lernt man dann in der Weiterbildung. Was ich früher für juristische Spitzfindigkeiten hielt, verstehe ich jetzt viel besser und ich erkenne auch die Notwendigkeit, in Schriftwerken wirklich „wasserdicht“ zu formulieren. So müssen in manchen Verträgen zum Beispiel bestimmte Klauseln enthalten sein.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

Das ist stark davon abhängig, was an dem jeweiligen Tag geplant ist. Falls Beurkundungen anstehen, bereite ich diese morgens vor. Außerdem sondiere ich die Post und entscheide, was davon dringend bearbeitet werden muss. Danach kümmere ich mich um die Bearbeitung der bereits beurkundeten Akten und um die Abwicklung von Verträgen. Zudem berate ich zwischendurch telefonisch regelmäßig Mandanten.

Gibt es Aufgaben, die Sie besonders gerne machen?

Ich freue mich immer, wenn ich neue Aufgaben bekomme. Da arbeite ich mich gerne ein und löse aufkommende Probleme.

Warum ist die Arbeit in einem Notariat wichtig und sinnhaft?

Der Notar und seine Mitarbeiter sind Streitvermeider. Unsere Aufgabe ist es, eine Einigung zwischen Beteiligten zu schaffen und damit Rechtsstreitigkeiten von vornherein zu vermeiden.

Haben Sie Tipps für junge Menschen, die sich für den Beruf des Fachwirtes interessieren?

Habt keine Scheu davor, selbstständig zu arbeiten! Probiert mutig Neues aus und wachst in die Aufgaben hinein! Außerdem sollte man gut im Team arbeiten können und natürlich spielt auch die Kommunikationsfähigkeit eine große Rolle. Als Notarfachwirtin und auch als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte hat man sehr viel Kontakt mit anderen Menschen.

Erfahre mehr, über die Zukunftsaussichten in einem Notariat.