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Auf die eigene Persönlichkeit hören

Coach Stefan Westbrock
Fotonachweis: Privat

Können Sie kurz beschreiben, was Sie in Ihrem Beruf machen und wen Sie coachen?

Ich bin Diplompsychologe, Coach und Mentaltrainer und ich unterstütze Menschen darin, in psychologischen Prozessen ihre Potenziale zu entwickeln und heraus zu holen, was in ihnen steckt. Ich habe dafür unterschiedliche Bilder: Das geht von einer Entwicklung zu dem, was im Leben drinsteckt, hin dazu aus den eigenen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Neigungen möglichst viel rauszuholen ist. Ich biete auch Seminare zur Potentialentfaltung an.

Auf diese Weise begleite ich unterschiedlichste Klienten. Unfallpatienten helfe ich zum Beispiel, zu ihrem eigenen Potenzial zurück zu finden. Ähnlich verfahre ich auch mit Sportlern oder Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Gemeinsam schauen wir, was im Leben möglich ist. So etwas weiß man meist nicht, das entwickelt sich. Meine Aufgabe ist es, meine Klienten mit Hilfe entsprechender Gespräche und mentaler Techniken bei der Erforschung ihres Potenzials zu unterstützen.

Welche Tipps können Sie Jugendlichen an die Hand geben, die noch gar keine Berufsvorstellungen haben?

Es ist wichtig, auf die eigene Persönlichkeit zu hören. Man sollte nicht darauf achten, was Andere sagen oder was die Eltern oder Großeltern so gemacht haben. Es ist wichtig, auf die eigenen Fähigkeiten und vor allem auf Neigungen zu achten, sich zu fragen, was macht mir Spaß?

Ich selbst habe zum Beispiel einen guten Freund, der Jurist ist. Er hat ein Talent für Rhetorik, reibt sich gerne und diskutiert. Das alles hat er in seiner Persönlichkeit verankert und irgendwann festgestellt, dass dieser Beruf zu seiner Persönlichkeit passt. Ich glaube, es gibt aber auch immer wieder Berufsfälle, bei denen es nicht so gut passt. Wenn man also, egal in welchem Alter, beginnt auf seine Neigungen und Fähigkeiten zu achten, dann findet man auch den Beruf der zu einem passt. 

Vielen Jugendlichen fällt es schwer, sich schon während der Schulzeit Gedanken um den künftigen Lebensweg zu machen. Wie stehen Sie dazu, sich schon in jungen Jahren auszutesten?

Ich nehme an, dass man durch Praktika noch besser spürt, ob ein Berufsfeld zu einem passt. Es ist aber auch wichtig, gut zu reflektieren. Das heißt, dass man sich fragt, wie gut es einem in einem Berufsfeld gefällt und wie man mit seinen Fähigkeiten dort zurechtkommt. Auch ist es wichtig, was für ein Feedback man von Anderen erhält.

Ich bin ein großer Freund der Philosophie, dass wir intuitiv wissen, in welche Richtung es für uns geht. Wenn wir zu sehr über etwas nachdenken oder etwas eingetrichtert bekommen, dann kann es sein, dass wir von unserer Intuition wegkommen und etwas machen, das nicht richtig für uns ist.    

Ausbildung, Vollzeitstudium oder duales Studium? Jungen Menschen fällt die Wahl oft schwer. Mit welchen Tricks und Tipps beraten Sie junge Menschen bei der Wahl der richtigen Ausbildungsform?

Natürlich sollte man auch hier auf seine Potenziale achten. Wenn man es gar nicht weiß, dann sollte man eher auf eine Mischung aus Theorie und Praxis zurückgreifen, wie beispielweise das duale Studium oder die Ausbildung. Dann kann man eher schauen, was zu einem passt.

Auslandjahr zur Selbstfindung – eine gute Idee?

Kennen Sie jemanden, der es gemacht hat und dann bereut hat? Auch aus unterschiedlichen Perspektiven heraus glaube ich, dass es sinnvoll ist. Auch für den Abnabelungsprozess vom Elternhaus. Abgesehen davon, eröffnet es auch weitere Horizonte und Möglichkeiten, anders, als wenn man die ganze Zeit in seinem Dorf herumkreist, wo die Potenzialentfaltung wahrscheinlich geringer ist. Wenn es darum geht, sein Potenzial zu entwickeln und herauszufinden, was zu einem passt, macht das natürlich Sinn.   

Wie ein Bewerbungsgespräch abläuft, erfährst du in diesem Blogbeitrag!