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Auch als Mann kann man ReNo werden – Interview mit Marvin Nagorski

Marvin Nagorski
Der angehende ReNo Marvin Nagorski und seine Ausbilderin

Ein sehr großer Teil der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten sind weiblich. Dass das nicht so sein muss, zeigt Marvin Nagorski. Er macht momentan eine Ausbildung zum ReNo und steht kurz vor seiner Abschlussprüfung. Im Interview erzählt er uns, warum seiner Meinung nach keineswegs etwas dagegenspricht als Mann eine Ausbildung zum ReNo machen. Zudem gibt er uns einen Einblick in seinen Berufsalltag und berichtet, was ihn zu dieser Ausbildung bewogen hat.

Wie kam es dazu, dass Sie eine Ausbildung zum ReNo begonnen haben?

Ich interessiere mich schon sehr lange für das Rechtswesen. Während meiner Schulzeit habe ich deshalb auch ein Praktikum beim Amtsgericht gemacht und dadurch erste Einblicke erhalten. Daraufhin habe ich mich bei meiner jetzigen Kanzlei beworben. Nach drei Tagen Probearbeiten war für mich klar: Das ist das, was ich machen will. Hier will ich meine Ausbildung starten.

Können Sie beschreiben, wie ein Arbeitstag bei Ihnen abläuft?

Mein Tag startet mit organisatorischen Aufgaben, ich sortiere die Post und verteile sie an die entsprechenden Adressaten. Die Anwälte und Notare in der Kanzlei informiere ich über wichtige Fristen und anstehende Termine. Aktuell bin ich auch am Empfang tätig und kümmere um die Fragen und Anliegen unserer Mandanten.

Fühlen Sie sich durch die Berufsschule gut auf die Abschlussprüfung vorbereitet?

Auf jeden Fall. Durch den theoretischen Teil der Ausbildung wird viel Wissen vermittelt, das man auch gut im Alltag einsetzen kann. Im Verkehrsrecht erfahre ich zum Beispiel, wie man auf Bußgeldbescheide reagiert. Sehr interessant ist auch das Arbeitsrecht.

Was die Prüfungsvorbereitung angeht, so bietet die Berufsschule verschiedene Onlinekurse an, die das Prüfungswissen gut vermitteln. Außerdem habe ich auch das Glück, durch meine Kanzlei sehr unterstützt zu werden, zum Beispiel, in dem die Anwälte bei der Vorbereitung auf die Prüfung helfen.

Die Mehrheit der ReNos ist weiblich. Hatte das irgendwelche Auswirkungen auf Ihre Ausbildung?

Tatsächlich war es auch bei mir in der Berufsschule so, dass ein Großteil der ReNos weiblich sind. Auf meine Ausbildung hatte das jedoch keine Auswirkungen. Ich finde, dass nichts dagegenspricht, als Mann in einem Beruf zu arbeiten, der überwiegend von Frauen ausgeübt wird und man sollte sich von dem Frauenanteil auch nicht abschrecken lassen.

Wie soll es nach dem Abschluss Ihrer Ausbildung weitergehen?

Da ich mich in meiner jetzigen Kanzlei sehr wohl fühle und ich mich hier sowohl im anwaltlichen als auch im notariellen Bereich gut einarbeiten konnte, möchte ich auch nach Abschluss meiner Ausbildung weiterhin hier arbeiten. Für die Zukunft könnte ich mir außerdem vorstellen, eine Weiterbildung zum Fachwirt zu machen.

Wie die Zukunftsaussichten für die Berufe in einem Notariat aussehen, erfährst du hier!