Als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte (ReNo) stehst du im Herzen des Rechtsgeschehens. chon während deiner Ausbildung unterstützt du Anwälte und Notare bei allen organisatorischen und administrativen Aufgaben in der Kanzlei. Das klingt spannend. Vielleicht fragst du dich aber, ob das nicht zu kompliziert für dich ist.
Die gute Nachricht: Die Ausbildung führt dich schrittweise an alle Aufgaben heran. Mit der richtigen Einstellung und etwas Übung wirst du schnell Fortschritte machen. Du brauchst keine Angst zu haben. Freu dich auf eine spannende Zeit mit vielfältigen Aufgaben und vielen Entwicklungsmöglichkeiten.
Hier erfährst du mehr über die Digitalisierung im Arbeitsalltag von Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten.
Juristendeutsch – eine eigene Sprache
Zu Beginn der Ausbildung kann die juristische Sprache etwas ungewohnt wirken. In einer Kanzlei begegnet dir eine Vielzahl an Fachbegriffen, die sich vom normalen Alltagswortschatz unterscheiden. Wörter wie „Beurkundung“ oder „Grundbucheintrag“ sind neu und wirken vielleicht kompliziert. Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Mit etwas Geduld und Neugier lernst du Schritt für Schritt, diese Begriffe zu verstehen und richtig anzuwenden. Ein gutes Notizbuch, Fachlexika oder digitale Nachschlagewerke können dabei sehr hilfreich sein. Und das Wichtigste: Wenn du etwas nicht verstehst, darfst du jederzeit nachfragen.
Verantwortung von Anfang an
Während deiner Ausbildung bekommst du bereits früh verantwortungsvolle Aufgaben übertragen. Du unterstützt bei echten Fällen, versendest Unterlagen, prüfst Fristen und bearbeitest vertrauliche Dokumente. Das kann am Anfang ungewohnt sein, vor allem weil Genauigkeit wichtig ist. Doch du wirst nicht allein gelassen. Deine Ausbilder begleiten dich und erklären dir, worauf es ankommt. Du wächst Schritt für Schritt in deine Aufgaben hinein. Es ist völlig in Ordnung, nicht sofort alles zu wissen. Mit der Zeit wirst du sicherer und entwickelst ein gutes Gefühl für deine Tätigkeiten.
Mit Mandanten souverän umgehen
In einer Kanzlei hast du regelmäßig Kontakt mit Mandanten. Viele kommen mit sehr persönlichen oder sensiblen Anliegen, zum Beispiel bei Fragen zu Geld, Familie oder Eigentum. Manche sind nervös oder wissen nicht genau, was sie brauchen. In solchen Momenten ist Einfühlungsvermögen gefragt. Mit Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und klarer Kommunikation gelingt dir der Einstieg in gute Gespräche. Mit der Zeit entwickelst du ein sicheres Gespür dafür, wie du auf unterschiedliche Menschen professionell eingehst.
Theorie trifft Praxis – und beides will organisiert sein
Die Ausbildung zur ReNo ist dual aufgebaut. Du arbeitest in einer Kanzlei und besuchst parallel die Berufsschule. Das bringt Abwechslung in den Alltag und hilft dir, Theorie und Praxis sinnvoll miteinander zu verbinden. Natürlich erfordert das etwas Planung. Mit einer guten Organisation findest du aber schnell deinen eigenen Rhythmus. Feste Lernzeiten und kleine Hilfsmittel wie Karteikarten oder digitale Tools unterstützen dich dabei, den Lernstoff zu erfassen und dich gut auf Unterricht und Kanzleialltag vorzubereiten.
Stressige Situationen gut meistern
Der Kanzleialltag kann manchmal hektisch sein: Das Telefon klingelt, E-Mails kommen rein, Mandanten warten, und du musst gleichzeitig ein Dokument vorbereiten. Der Spagat zwischen verschiedenen Aufgaben kann stressig wirken. Hier hilft es, Prioritäten zu setzen. Frag dich: Was ist wirklich dringend – und was kann warten? Plane dir bewusst Pufferzeiten für unvorhergesehene Aufgaben ein. So bleibst du handlungsfähig, auch wenn es mal turbulent wird.
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Kontakte knüpfen und Zukunft gestalten
Schon zu Beginn deiner Ausbildung lohnt es sich, Kontakt zu anderen Auszubildenden und erfahrenen ReNos zu knüpfen. Der Austausch kann dir nicht nur im Alltag helfen, sondern auch neue Perspektiven für deine berufliche Zukunft eröffnen. Informiere dich außerdem über Fortbildungen bei den Rechtsanwaltskammern und Notarkammern. Zusätzliche Qualifikationen stärken dein Profil und machen dich langfristig zu einer geschätzten Fachkraft. Wichtig ist vor allem, dass du geduldig mit dir selbst bleibst. Niemand wird von heute auf morgen zum Profi. Jeder Tag bietet dir die Möglichkeit, dazuzulernen und an Sicherheit zu gewinnen.
Warum sich die Mühe lohnt
Natürlich bringt die Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten einige Herausforderungen mit sich. Doch mit Offenheit, Neugier und Lernbereitschaft lassen sich diese gut bewältigen. Du wirst merken, wie du jede Woche sicherer wirst. Du entwickelst Routine in Sprache, Organisation und rechtlichen Abläufen und erfährst, wie erfüllend es sein kann, Verantwortung zu übernehmen. Wenn du dir einen Beruf mit bedeutsamen Aufgaben, Perspektive und Sinn wünschst, könnte diese Ausbildung genau das Richtige für dich sein.