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Selbstorganisation im Studium und in der Ausbildung

Stehst du kurz vor dem Start ins Jurastudium oder beginnst bald deine Ausbildung zum Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten (ReNo)? Oder überlegst du noch, welchen Weg du nach der Schule einschlagen möchtest? Ob Studium oder Ausbildung, beide Wege eröffnen dir spannende Einblicke in die Welt des Rechts. Damit du diese Reise von Anfang an gut meisterst und auch genießen kannst, ist eine Sache besonders wichtig: gute Selbstorganisation.

Im Jurastudium geht es nicht nur um Paragrafen. Du lernst, wie man überzeugende Argumente entwickelt, komplexe Fälle analysiert und Schritt für Schritt löst. Du tauchst in interessante Rechtsgebiete ein und besuchst vielseitige Vorlesungen. In der ReNo-Ausbildung erlebst du hautnah den Wechsel zwischen Theorie in der Berufsschule und Praxis in deinem Arbeitsalltag in der Kanzlei. Du arbeitest mit echten Verträgen, kommunizierst mit Mandanten und unterstützt Anwälte und Notare im Tagesgeschäft.

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Lernen mit Struktur

Zeit ist wertvoll, besonders wenn du dich im juristischen Bereich ausbilden lässt. Im Jurastudium lernst du nicht nur Paragrafen auswendig, sondern entwickelst ein Gefühl dafür, wie man komplexe Fälle analysiert und Argumente logisch aufbaut. In der ReNo-Ausbildung sammelst du direkt praktische Erfahrungen: Du bearbeitest Verträge, kommunizierst mit Mandanten und unterstützt die Anwälte und Notare bei ihrer täglichen Arbeit. Selbstorganisation und gute Planung helfen dir, diese Erfahrungen bestmöglich zu strukturieren und langfristig zu nutzen.

Eine bewährte Methode ist das Erstellen persönlicher Zusammenfassungen. Nimm dir nach Vorlesungen oder Berufsschultagen 15 Minuten Zeit, um die wichtigsten Erkenntnisse in eigenen Worten festzuhalten. Das hilft dir nicht nur beim Verständnis, sondern bereitet dich effektiv auf Prüfungen vor. Für deine Unterlagen empfiehlt sich ein klares Ordnungssystem, analog oder digital. Lege Ordner nach Rechtsgebieten oder Ausbildungsbereichen an und unterteile sie nach Themen oder Semestern. So findest du schnell, was du brauchst, ohne Zeit mit Suchen zu verlieren.

Prioritäten setzen und fokussiert bleiben

Während deiner Zeit im Studium oder in der Ausbildung solltest du dir angewöhnen, klare Prioritäten zu setzen. Eine hilfreiche Methode dafür ist die sogenannte Eisenhower-Matrix. Sie unterteilt Aufgaben in vier Kategorien:

  1. Wichtig und dringend
  2. Wichtig, aber nicht dringend
  3. Dringend, aber nicht wichtig
  4. Weder wichtig noch dringend

Aufgaben aus der ersten Kategorie erledigst du sofort. Für die zweite planst du feste Zeitfenster in deinem Kalender ein. Bei der dritten Kategorie minimierst du den Aufwand und erledigst sie nur, wenn Zeit übrig ist, und die vierte streichst du konsequent. Diese Methode hilft besonders in der Ausbildung, wenn viele Aufgaben gleichzeitig auf dich zukommen.

Für das Jurastudium eignet sich zusätzlich die ABC-Methode. Dabei kennzeichnest du deine Aufgaben mit A (höchste Priorität), B (mittlere Priorität) oder C (geringste Priorität). Achte darauf, nicht mehr als drei A-Aufgaben pro Tag einzuplanen. So bleibst du fokussiert und vermeidest es, dich in Nebensächlichkeiten zu verlieren.

Lernmethoden für rechtliche Inhalte

Die juristische Welt bietet spannende Herausforderungen: viele interessante Fachbegriffe, komplexe Zusammenhänge und die Kunst der präzisen Formulierung. Um all das zu verinnerlichen, helfen dir besonders kreative Lernmethoden.

Das Merken von Definitionen und Paragrafen gelingt dir zum Beispiel mit der Loci-Methode. Dabei verknüpfst du die Lerninhalte mit vertrauten Orten, etwa mit den Räumen deiner Wohnung. In deiner Vorstellung platzierst du die einzelnen Elemente eines Themas – zum Beispiel die Bestandteile eines Kaufvertrags – an verschiedene Stellen im Wohnzimmer. Beim Abrufen gehst du diesen Raum gedanklich ab und rufst die Informationen ab, die du dort abgelegt hast.

Wenn du Schwierigkeiten hast, juristische Fälle direkt zu durchdringen, kann dir die Storytelling-Methode helfen. Dabei verwandelst du trockene Sachverhalte in lebendige Geschichten mit handelnden Personen. Gib den Beteiligten Namen, Charaktereigenschaften und beschreibe, wie die Situation entstanden ist. Durch diese emotionale Verbindung fällt es dir leichter, dir Details zu merken und rechtliche Zusammenhänge zu verstehen.

Eine weitere effektive Technik besteht darin, den gelernten Stoff einer anderen Person oder einem imaginären Zuhörer zu erklären. Wenn du Inhalte in eigenen Worten wiedergibst, vertiefst du dein Verständnis und stärkst dein Erinnerungsvermögen. In einer Lerngruppe könnt ihr euch gegenseitig Themen erklären und dabei gemeinsam profitieren.

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Selbstfürsorge nicht vergessen

Bei all dem Planen und Lernen solltest du dich selbst nicht aus dem Blick verlieren. Selbstfürsorge ist ein zentraler Bestandteil effektiver Selbstorganisation. Plane bewusst Zeit zur Erholung ein. Dein Gehirn braucht Pausen, um das Gelernte zu verarbeiten. Nutze die Wochenenden nicht nur zum Lernen, sondern auch für soziale Aktivitäten. Guter Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung stärken nicht nur deine Gesundheit, sondern auch deine Konzentrationsfähigkeit. Kleine Routinen machen hier einen großen Unterschied.

Mit Struktur zum Erfolg

Selbstorganisation ist kein starres System, sondern ein Prozess. Nicht jede Methode passt für jeden. Probiere verschiedene Ansätze aus und finde heraus, was dir wirklich hilft. Und sei geduldig, diese Fähigkeit entwickelt sich mit der Zeit.

Ob Jurastudium oder ReNo-Ausbildung: Mit einer durchdachten Arbeitsweise und etwas Selbstdisziplin kannst du deine Ziele stressfreier und mit mehr Freude erreichen. Die juristische Welt wartet mit spannenden Herausforderungen – und so bist du gut darauf vorbereitet.